Compoundbogen Ratgeber und Kaufberater
Compoundbögen sind hoch technisierte Bögen mit zahlreichen Einstellungs- und Anbaumöglichkeiten. Für Einsteiger im Bogensport und für diejenigen, die sich noch nie zuvor mit dem Bogenschießen beschäftigt haben, wirkt diese Bogenart vielleicht nicht wie ein typischer Bogen.
Sein Aussehen entspricht nicht dem klassischen Bild eines Bogens, und dennoch handelt es sich um einen Bogen, genau wie bei Langbögen oder Recurvebögen.
Deshalb schauen wir uns diese besondere Bogenart einmal genauer an und werfen einen Blick auf ihre vielfältigen Eigenschaften.
Das solltest du vor dem Kauf wissen
Die Anschaffung eines geeigneten Compoundbogens, der sowohl zum Zweck als auch zur Person passt, ist eine komplexe Angelegenheit, bei der zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden müssen. Insbesondere Anfänger im Bogenschießen finden diese Bogenart nur bedingt geeignet, da sie ein hohes Maß an Training erfordert, um eine gute Trefferquote und einen sicheren Umgang zu gewährleisten. Eine fehlerhafte Bedienung kann aufgrund der hohen Spannkraft dieses Bogentyps im schlimmsten Fall zu schweren Verletzungen führen.
Können auch Anfänger mit einem Compoundbogen beginnen?
Im Grunde ist es durchaus möglich, den Einstieg in den Bogensport mit einem Compoundbogen zu beginnen. Es gibt jedoch einige wichtige Punkte zu beachten. Ein Compoundbogen ist ein hoch technisches Gerät mit vielen filigranen Bauteilen, die wie kleine Zahnräder ineinandergreifen und zusammenarbeiten. Dies erfordert einen korrekten und sicheren Umgang.
Viele Modelle sind mit einem festen Auszug und einem vordefinierten Zuggewicht ausgestattet. Daher ist es wichtig, deinen Auszug genau zu kennen und zu wissen, welches Zuggewicht optimal für dich ist. Der Bogen muss genau zu dir als Schützen passen.
Aus diesem Grund bieten namhafte Hersteller wie Hoyt, Bowtech oder Fred Bear spezielle Einsteigermodelle an. Diese Compoundbögen für Einsteiger ermöglichen es dir, das Zuggewicht und den Auszug individuell einzustellen. So kannst du die optimale Einstellung für dich finden und später auch höherwertige Bögen nutzen.
Die Vor- und Nachteile des Compoundbogens
Vorteile
- Höhere Zielsicherheit: Wesentlich präziser als ein Recurvebogen.
- Längere Distanz: Genaues Schießen über größere Entfernungen möglich.
- Geringerer Kraftaufwand: Weniger Kraft erforderlich, um den Pfeil bei gespannter Sehne zu halten.
- Ruhigerer Schuss: In Kombination mit speziellen Visieren ermöglicht er präzisere Schüsse.
Nachteile
- Aufwendige Wartung: Pflege und Wartung sind komplexer.
- Schwieriger Wechsel der Sehne: Ein Sehnenwechsel erfordert eine Bogenpresse oder den Gang in ein Fachgeschäft.
- Höhere Ausfallgefahr: Mehr bewegliche Teile erhöhen die Ausfallgefahr.
- Erfordert regelmäßiges Training: Um die Vorteile effektiv zu nutzen, ist kontinuierliches Training notwendig.
Ein korrekt gehandhabter Compoundbogen ist wesentlich zielsicherer und effizienter als ein Recurvebogen (klassischer Ein-Sehnen-Bogen). Mit ihm können über wesentlich längere Distanzen präzise Schüsse abgegeben werden, und trotz gleicher Zugkraft ist weniger Kraftaufwand nötig, um den Pfeil bei gespannter Sehne zu halten.
Dies ermöglicht in Verbindung mit speziellen Visieren für Compoundbögen einen ruhigeren und präziseren Schuss. Allerdings hat ein Compoundbogen auch seine Nachteile: Die Wartung und Pflege sind erheblich aufwendiger. Ein Wechsel der Sehne ist nicht ohne Weiteres möglich und erfordert entweder eine Bogenpresse oder den Besuch eines Fachgeschäfts.
Zudem besteht aufgrund der vielen beweglichen Teile eine höhere Ausfallgefahr. Nicht zuletzt ist regelmäßiges Training erforderlich, um die Vorteile eines Compoundbogens effektiv nutzen zu können.
Das Let-Off – Das Nachlassen des Zuggewichtes
Der große Unterschied zu Recurve- und Langbögen ist das Let-Off. Wird ein traditioneller Bogen gespannt, biegen sich die Wurfarme. Je weiter man den Bogen auszieht, desto mehr Kraft muss aufgewendet werden, um die Spannung zu halten. Dieses Gewicht wird dann so lange gehalten, bis man das Ziel anvisiert hat und den Pfeil freigibt. Genau hier zeigt der Compoundbogen seine Vorteile.
Dank des Zusammenspiels von Sehne, Kabeln und den Rollen (Cams) an den Enden der Wurfarme wird eine Art Flaschenzugeffekt erzeugt. Das Ergebnis ist, dass beim Spannen des Bogens anfangs die volle Kraft aufgebracht werden muss, diese jedoch kurz vor dem Vollauszug stark abnimmt.
So hat man bei einem Compoundbogen mit einer Zugkraft von 50 Pfund im Vollauszug nur noch etwa 15 Pfund auf den Fingern. Das Zielen fällt dadurch viel leichter, was zu einer höheren Präzision führt.
Du möchtest dir einen Compoundbogen für Einsteiger kaufen? Einsteiger-Compoundbögen zeichnen sich dadurch aus, dass sie hochgradig einstellbar sind und somit optimal an den Schützen angepasst werden können.
Diese Bögen decken beispielsweise einen breiten Auszugsbereich ab. Viele Modelle können auf einen Auszug von 26 Zoll bis 31 Zoll eingestellt werden. Ähnlich verhält es sich mit dem Zuggewicht dieser Einsteiger-Compoundbögen. Durch das Ein- bzw. Herausdrehen der Wurfarmschrauben kann das Zuggewicht angepasst werden.
So kann ein Bogen von 20 Pfund bis 60 Pfund eingestellt werden, sodass der Bogenschütze den Bogen optimal auf seine eigenen Bedürfnisse abstimmen kann. Nur so ist ein optimaler Einstieg gewährleistet.
Den richtige Bogen finden
Eine fachgerechte Beratung vor dem Kauf ist für alle Unerfahrenen nahezu unerlässlich. Viele Compoundbögen sind in ihrem Aufbau sehr komplex und erfordern eine genaue, individuelle Abstimmung auf den Benutzer. Diese Anpassung ist für Laien oft unmöglich und selbst für Fachleute schwierig, wenn der Benutzer noch ungeübt ist und beispielsweise seinen eigenen Auszug nicht genau kennt.
Es erfordert ein hohes Maß an Professionalität, um mit einem Compoundbogen erfolgreich umgehen zu können. Daher sollten Interessierte ohne die nötige Praxis zunächst in einem Verein unter Anleitung erfahrener Mitglieder oder gut ausgebildeter Trainer die notwendigen Fähigkeiten erwerben. Andernfalls sind Enttäuschungen fast unvermeidlich.
Da ein guter Compoundbogen zudem relativ kostspielig ist, wäre ein verfrühter Kauf doppelt ärgerlich.
Compoundbogen für die Jagd oder das sportliche Schießen
Das Erste, was du bedenken solltest, ist der Zweck des Bogens. Grundsätzlich gibt es Jagd- und Sportbögen, die sich in ihren Ausführungen stark voneinander unterscheiden. Für die Jagd gefertigte Bögen sind in der Regel kleiner und das Nachlassen des Zuggewichts (Let-off) ist höher. Das bedeutet, dass der Schütze weniger Kraft zum Halten bei vollem Auszug benötigt. Allerdings ist das Zielen mit diesen Bögen schwieriger, da sie insgesamt „wackliger“ sind als Modelle, die speziell für den Wettkampf entwickelt wurden.
Die Cams – Die Umlenkrollen an den Wurfarmen
Die Anordnung der Rollen (Cams) ist ebenfalls ein wesentlicher Faktor bei der Auswahl des richtigen Modells. Obwohl die grundsätzliche Wirkung dieselbe ist, gibt es verschiedene Ansätze, die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden. Prinzipiell werden vier Typen nach der Anzahl bzw. Form der Rollen abgegrenzt.
4Wheeler Camsystem
Diese Bögen besitzen zwei Umlenkrollen und zwei Exzenterrollen (spezielle, meist ovale oder eiförmige Rollen, die eine verstärkte Kraftumsetzung ermöglichen). Sie sind die ältesten Modelle und nutzen das Prinzip eines Flaschenzugs, erreichen jedoch nur ein relativ geringes Let-off.
Das Twin Cam System
Twin Cam besitzen statt Umlenk- nur zwei identische Exzenterrollen. Diese sind störanfällig, da sie synchron laufen müssen. Sie verwenden das sogenannte Wellrad-Prinzip. Einfacher und robuster sind Single Cam, die nur eine Exzenter- und eine Umlenkrolle aufweisen.
Die Hybrid Cams
Hybrid Cam schließlich benutzen zwei unterschiedliche Exzenterrollen und vereinen die Vorteile der beiden anderen Cam-Varianten. Sie benötigen weniger Feineinstellung als Twin Cam, sind aber nicht so robust wie Single Cam.
Einsteiger Compoundbögen und die Qualität
Auch bei Einsteiger-Compoundbögen sollte man nicht auf eine gute Verarbeitung und einfache Bedienung verzichten – ganz im Gegenteil. Der Einstieg in den Bogensport soll Freude bereiten und nicht zur Belastung werden.
Achte daher darauf, qualitativ hochwertige Einsteiger-Compoundbögen zu wählen. Es gibt jedoch auch Modelle, von denen man besser Abstand nehmen sollte.
Oftmals stammen solche minderwertigen Modelle aus dem asiatischen Raum. Zwar werden diese Bögen nicht sofort auseinanderfallen, aber die Verarbeitung und Funktionalität lassen oft zu wünschen übrig.
Woran erkennt man gute Einsteiger Compoundbögen?
Einsteiger sollten auf namhafte Hersteller zurückgreifen. Langjährige Erfahrung und Investitionen in die Entwicklung spiegeln sich stark in der Verarbeitung und Technik wider.
Beispielsweise kommen bei hochwertigen Modellen ausgeklügelte und bewährte Cam-Systeme zum Einsatz. Das ist wichtig, denn das Hauptmerkmal des Compoundbogens, das Let-Off, funktioniert nur mit einem guten Cam-System zuverlässig.
Empfehlenswerte Einsteiger-Compoundbögen sind unter anderem der HOYT Power Max, der BOWTECH Infinite Edge Pro und der FRED BEAR Cruzer G-2.
All diese Modelle stammen von namhaften Herstellern, die langjährige Erfahrung in diesem Segment vorweisen können.
Die Bestandteile eines Compoundbogens
Der Compoundbogen ist ein hochkomplexer und technischer Bogen. Aufgrund seiner Konstruktion verfügt er über zahlreiche verschiedene Bauteile, die seine charakteristischen Eigenschaften ausmachen. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Bestandteile aufgeführt:

- Cam: Die Cam ist eines der wichtigsten Elemente eines Compoundbogens. Am äußeren Rand der Cam verläuft die Sehne durch eine Führung. Je nach Cam-System ist seitlich auch eines der meist zwei vorhandenen Kabel befestigt. Beim Ausziehen des Bogens rollt sich die Sehne von der Cam ab und das Kabel rollt sich auf. Da das Kabel auf der Gegenseite mit dem Wurfarm verbunden ist, zieht es den Wurfarm zusammen.
- Wurfarme: Die Wurfarme des Bogens befinden sich oberhalb und unterhalb des Griffstücks. Beim Ausziehen werden die Wurfarme zusammengepresst, um die Energie bis zur Freigabe des Pfeils zu speichern.
- Sehne: Im Gegensatz zu traditionellen Bögen ist die Sehne nicht direkt mit den Wurfarmenden verbunden. Stattdessen läuft sie in einer Führung an den Cams entlang. Beim Ausziehen rollt sich die Sehne von den Cams ab und erzeugt in Kombination mit den Kabeln und den Cams eine Hebelwirkung, die das Let-off im Vollauszug bewirkt.
- Kabel: Die meisten Compoundbögen verfügen über zwei Kabel. Je nach Modell und Cam-System sind diese auf einer Seite direkt mit dem Wurfarm verbunden und verlaufen von dort aus zum gegenüberliegenden Cam. Das Zusammenspiel von Kabeln, Sehne und Cams erzeugt eine Hebelwirkung, die das Let-off im Vollauszug bewirkt.
- Kabelgleiter: Der Kabelgleiter ist klein und unscheinbar, aber wichtig. Da sich die Kabel bei den meisten Compoundbögen kreuzen, ist ein Kabelgleiter notwendig, um die Kabel aneinander vorbeizuführen, ohne dass sie sich berühren. Dies minimiert den Verschleiß erheblich.
- Bogenfenster: Das Bogenfenster dient zur sicheren Ablage des Pfeils. Bei fast allen Compoundbögen wird der Pfeil sportlich geschossen und liegt daher auf einer zusätzlich montierten Pfeilauflage.
- Griffstück: Das Griffstück bildet den größten Teil des Compoundbogens. Je nach Modell besteht es aus Aluminium oder hochwertigem Carbon. Die ausgefrästen Ausschnitte (Cut-Outs) dienen nicht nur der optischen Gestaltung, sondern reduzieren auch erheblich das Gewicht.
- Wurfarmschraube: Diese Schraube dient zur Befestigung des Wurfarms am Mittelstück. Durch Ein- oder Herausdrehen der Wurfarmschraube kann das Zuggewicht variiert und eingestellt werden. Beim Herausdrehen verringert sich das Zuggewicht, beim vollständigen Eindrehen erreicht der Bogen das maximale Zuggewicht.
Auszug richtig einstellen
Bitte beachte, dass dies lediglich eine Richtlinie zum Einstellen des Auszugs deines Compoundbogens ist. Für detaillierte Informationen befolge bitte die Anleitung des jeweiligen Modells.
Grundsätzlich verhält sich das Einstellen des Auszugs bei den meisten Compoundbogen-Modellen recht ähnlich. In den meisten Fällen wird der Auszug über sogenannte Module eingestellt.
Module sind kleine Scheiben, die sich seitlich an der Cam befinden und die Kabel des Compoundbogens kontrolliert führen. Je nach Cam-System befindet sich ein Modul oben und eines unten an der Cam des Bogens. Systeme, die zwei Cams einsetzen, werden auch als Dual-Cam-System bezeichnet.
Single-Cam-Systeme nutzen hingegen nur eine Cam und somit auch nur ein Modul. Aber unabhängig davon, ob dein Compoundbogen ein Dual-Cam- oder ein Single-Cam-System verwendet, ist der Prozess ähnlich.
Um den Auszug deines Compoundbogens einzustellen, muss das Modul an der jeweiligen Cam richtig positioniert werden. Wenn zwei Module verwendet werden, sollten die Einstellungen bei beiden Cams gleichmäßig vorgenommen werden.
Die Module lassen sich über verschiedene Bohrungen an der Cam auf eine bestimmte Position bringen. Jede Position ist meist mit einer Zahl oder einem Buchstaben gekennzeichnet, der einem bestimmten Auszug zugeordnet ist. Näheres findest du in der Anleitung deines Bogens.
Nachdem das Modul korrekt positioniert wurde, wird es vorsichtig mit einer kleinen Schraube fixiert. Je nach Position des Moduls verändert sich der Weg, den das Kabel des Compoundbogens seitlich der Cam zurücklegen muss. Ein kürzerer oder längerer Weg beeinflusst letztendlich den eingestellten Auszug.
Tipp zum einstellen und montieren von Compoundbögen
Da die meisten Hersteller von Compoundbögen aus dem amerikanischen Raum kommen, verfügen die meisten Inbusschrauben über ein Zoll-Gewinde. Diese Norm ist bei uns eher untypisch, weshalb entsprechende Inbusschlüssel in Baumärkten selten zu finden sind. Um dennoch die bestmögliche Passung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, ein passendes Bitset zu kaufen.
Wie wird ein Compoundbogen geschossen?
Du hast vielleicht schon gesehen, wie ein Compoundbogen geschossen wird, aber nicht alle Details erkannt. Im Gegensatz zu traditionellen und sportlichen Bögen wird die Sehne des Compoundbogens nicht direkt mit den Fingern ausgezogen, sondern mithilfe eines kleinen Hilfsmittels, dem sogenannten Release. Dieses Release funktioniert wie eine kleine Zange.
Bevor der Compoundbogen ausgezogen wird, öffnet man die kleine Zange des Releases und hängt sie in das sogenannte Loop des Compoundbogens ein. Das Loop ist eine kleine Schlaufe, die mittig an der eigentlichen Sehne angebracht ist. Der Zangenkopf des Releases wird also nicht direkt an der Sehne angesetzt, sondern an das zusätzlich montierte Loop. Dieses Loop wird teilweise auch als D-Loop bezeichnet, da es an der Sehne wie der Buchstabe „D“ aussieht.
Dir Vorteile eines Release
Die Verwendung eines Releases bietet mehrere Vorteile. Da Compoundbögen eine geringe Bogenlänge aufweisen, bildet die Sehne im Vollauszug einen sehr spitzen Winkel. In Verbindung mit den recht hohen Zuggewichten würden die Hände einer sehr hohen Belastung ausgesetzt werden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Sehne zum Zeitpunkt des Lösens keine beeinflussende Drehung erhält. Dieses Problem tritt unweigerlich auf, wenn der Schuss direkt mit der Hand freigegeben wird.
Was für Releases gibt es?
Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Releases: solche, die man per Klettverschluss oder Schnalle um das Handgelenk befestigt, und solche, die man direkt in der Hand hält.
Für Compoundbogen-Einsteiger empfehle ich das Handgelenk-Release. Diese sind nicht nur oft hochwertig und dennoch zu einem vergleichsweise günstigen Preis erhältlich, sondern bieten auch den Vorteil, dass sie sicher am Handgelenk befestigt sind. Dadurch kann es nicht passieren, dass du das Release versehentlich loslässt, was einen ungewollten Leerschuss verhindert.
Das ist vor dem Kauf zu beachten
Vor dem Kauf eines Compoundbogens gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, die wir dir im Folgenden erläutern möchten.
Die Bogenlänge
Vor dem Kauf solltest du überlegen, wie und wo du den Compoundbogen einsetzen möchtest. Ähnlich wie bei Recurvebögen können Compoundbögen für das FITA-Schießen oder für das 3D-Schießen genutzt werden.
Das FITA-Schießen ist dir vermutlich aus dem TV bekannt. Dabei wird aus festgelegten Entfernungen auf Zielscheiben geschossen. Beim 3D-Schießen hingegen spielt sich alles im Gelände ab, und man schießt aus verschiedenen Positionen auf 3D-Ziele oder 3D-Tiere.
Für das FITA-Schießen werden eher Compoundbögen mit großem Achsabstand verwendet, da der Pfeilflug ruhiger ist und die Treffergenauigkeit höher. Beim 3D-Schießen kommen eher kompakte Bögen zum Einsatz, die im Gelände leichter zu handhaben sind.
Zuggewicht und Auszug
NNeben dem Zuggewicht, das bei den meisten Compoundbögen innerhalb eines gewissen Bereichs einstellbar ist, ist der Auszug ein sehr wichtiger Faktor. Compoundbögen können nicht beliebig weit ausgezogen werden, sondern haben je nach Modell einen vorgegebenen Bereich.
Der STRONGBOW Shadow Rex beispielsweise kann nur bis maximal 29 Zoll ausgezogen werden. Wenn du einen größeren Auszug hast, kann der Bogen nicht optimal geschossen werden. Ein geringerer Auszug ist jedoch unproblematisch.
Bis zu einem gewissen Punkt sind die meisten Modelle abwärtskompatibel. Prüfe jedoch immer die technischen Daten des jeweiligen Bogens.
- Den persönlichen Auszug beachten: Achte darauf, dass der persönliche Auszug korrekt ist, um die beste Leistung aus deinem Bogen herauszuholen.
- Richtige Bogenlänge wählen: Wähle die richtige Bogenlänge entsprechend dem beabsichtigten Einsatzbereich.
- Das richtige Zuggewicht wählen: Stelle sicher, dass das Zuggewicht für deine Fähigkeiten angemessen ist und bei Bedarf angepasst werden kann.
- Den passenden Pfeil und Auszug ermitteln: Der persönliche Auszug sowie der für den Bogen passende Pfeil können bequem mit unserem Pfeil-Rechner ermittelt werden.
Compoundbogen einstellen
Es gibt verschiedene Modelle von Compoundbögen, die unterschiedliche Einstellmöglichkeiten bieten. Grundsätzlich können Compoundbögen in der Auszugslänge und im Zuggewicht angepasst werden. Die Einstellungsmöglichkeiten variieren jedoch von Modell zu Modell.
Viele Einsteigermodelle decken beispielsweise relativ große Bereiche ab. Es gibt Bögen, deren Zuggewicht von 15 bis 60 lbs eingestellt werden kann. Auch die Auszugslänge lässt sich bei diesen Einsteigerbögen meist sehr variabel anpassen. So kann der Bogen mit den Bedürfnissen des Schützen „mitwachsen“ und immer optimal eingestellt werden.
Die genauen Einstellungsmöglichkeiten sollten jedoch vor dem Kauf in der Artikelbeschreibung des jeweiligen Bogens nachgelesen werden.
Vorsicht vor Compoundbogen Test-Webseiten
Auch für den Bogensport gibt es im Internet zahlreiche Webseiten, die Bögen durch angebliche Tests empfehlen und so zum Kauf anregen. Bis dahin ist das kein Problem.
In den meisten Fällen haben die Betreiber dieser Seiten jedoch nie wirklich einen der Bögen in der Hand gehalten und können daher auch keine echten Tests durchführen. Der Zweck dieser Seiten besteht lediglich darin, Bögen oder andere Produkte diverser Shops zu bewerben und dafür eine Provision zu erhalten.
Meist werden Bögen von der Plattform Amazon.de beworben. Die Auswahl speziell bei Bögen ist dort jedoch nicht besonders groß und bewegt sich oft im unteren Preissegment, was nicht die beste Qualität bietet.
Da die Betreiber dieser fragwürdigen Testseiten auf das Angebot von Amazon angewiesen sind, können sie nur durchschnittliche Bögen anbieten und „müssen“ diese als „Testsieger“ oder ähnlich bewerben. Das ist das große Problem. Es gibt dort nur diese Bögen, und diese sind oftmals nicht wirklich gut.
Ein Beispiel
Oft wird einem Bogensport-Einsteiger ein Bogen als „Testsieger“ angepriesen. Der gutgläubige Anfänger kauft den Bogen in der Annahme, ein hochwertiges Modell in den Händen zu halten. Ein Beispiel gefällig?
Häufig wird der Bogen Poe Lang Protex auf einigen Seiten als Top-Modell beworben. Dieser Bogen ist zwar nicht schlecht, aber bei Weitem nicht das Gelbe vom Ei. Wir würden dir in diesem Fall den DIAMOND BOWTECH Infinite Edge empfehlen. Du wirst den Unterschied auf den ersten Blick erkennen.
Der DIAMOND BOWTECH Infinite Edge ist ein sehr gutes Einsteiger-Modell von einem namhaften, großen Hersteller. Dieser Bogen bietet definitiv bessere Leistung, wird aber leider nicht bei Amazon.de vertrieben.
Häufig gestellte Fragen
Es gibt einige Fragen, die häufiger gestellt werden als andere. Aus diesem Grund findest du im Folgenden Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Thema Compoundbogen.
Was ist eine Compoundbogen?
Der Compoundbogen ist ein hoch technischer Bogen, der nicht nur durch sein Äußeres auffällt. Durch das Zusammenspiel von Kabeln und Cams (Rollen an den Wurfarmen) wird das sogenannte Let-Off erzeugt. Das bedeutet, dass im Vollauszug ein Großteil des Zuggewichts entfällt.
Was ist das Letoff genau?
Das Let-Off ist eine besondere Eigenschaft des Compoundbogens, die im Vollauszug auftritt. Also wenn der Bogen komplett ausgezogen ist. Die Cams erzeugen eine Art Flaschenzugwirkung, sodass der Bogenschütze im Vollauszug nur einen Bruchteil des eigentlichen Zuggewichts halten muss.
Was sind die Vorteile?
Der Compoundbogen ist ein sehr kompakter Bogen, der sehr hohe Leistungswerte vorweisen kann. Dank des Let-Offs kann der Bogenschütze den Bogen ruhiger halten und sich besser auf das Ziel konzentrieren.
Wo sollte man einen Compoundbogen kaufen?
Im Internet gibt es viele Webseiten, die dich davon überzeugen wollen, einen Compoundbogen bei Händlern wie Amazon zu kaufen. Dort findest du jedoch eher Bögen von minderer Qualität. Konzentriere dich daher auf den Fachhandel.
Fazit
Der Compoundbogen ist ein hoch technisches und vielseitiges Sportgerät, das sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Schützen zahlreiche Vorteile bietet. Mit seiner präzisen Zielsicherheit, dem geringen Kraftaufwand dank des Let-Offs und der Möglichkeit, ihn individuell anzupassen, ist er ideal für verschiedene Disziplinen wie FITA- und 3D-Schießen.
Allerdings erfordert der Umgang mit Compoundbögen eine sorgfältige Anpassung und regelmäßiges Training, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Achte beim Kauf auf hochwertige Modelle von namhaften Herstellern und lass dich vorab gut beraten, um Fehlkäufe zu vermeiden und lange Freude an deinem Bogen zu haben.
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